In der kältesten Hauptstadt der Welt, Ulan Bator, haben sich die Lebensumstände durch den Zuzug von hunderttausenden Nomaden rapide verschlechtert. Sie alle sind auf der Suche nach Arbeit und einer Lebensgrundlage. Ihr Leben auf dem Land haben sie aus Mangel an eben diesen Möglichkeiten aufgegeben.
Die Stadt Ulan Bator ist und war mit der Lösung der infrastrukturellen Probleme überfordert. Aufgrund der Armut in der Bevölkerung entwickelten sich so an den Stadträndern riesige informelle Siedlungen (so genannte Ger areas) aus Jurten, Baracken und einfachsten Häusern, die in keiner Weise ein menschenwürdiges Leben ermöglichen.
Die Jurte, die über Jahrtausende die traditionelle Behausung der Mongolen bildete, ist den Anforderungen an Wohnen in der Großstadt nicht gewachsen.
Vor allem die Kinder sind die Leidtragenden der wirtschaftlich tristen Situation der meisten Familien.
Sowohl die Suche nach Beschäftigung als auch die Arbeitstätigkeit bringen die Notwendigkeit einer Kinderbetreuung mit sich. Ebenfalls gibt es für die meisten Familien keine Möglichkeit die Kinder zu beaufsichtigen.
Dies hat zur Folge, dass viele Kinder keine adäquate Schulbildung erhalten und den ganzen Tag oder zumindest in den Nachmittagsstunden völlig sich selbst überlassen sind.
Dies ist im Sommer schon problematisch genug, aber im fast 8 Monate dauernden, von extremer Kälte geprägten Winter ist die Situation vieler Kinder menschenunwürdig und unerträglich. Immer wieder versuchen die unbeaufsichtigten Kinder Feuer zu machen um nicht zu erfrieren. Dabei sind sie großer Gefahr des Hausbrandes ausgesetzt, weil sie im Umgang mit den einfachen und ineffizienten Öfen nicht geschult sind.